Forschungsstation mitten im Regenwald, La Sirena im Corcovado Nationalpark

» Abgelegen, wild & unberührt «
Nationalpark Corcovado

Was bisher geschah

Eine Schotterpiste mitten durch den Regenwald, an deren Ende ein Paradies wartet. Weit weg von Zivilisation und Alltag. Die Anreise zur Drake Bay mit dem Mietwagen ist ein kleines Abenteuer für sich. Mit einem Hauch von Offroad Feeling vor allem in der Regenzeit. 

Per Boot zum Eingang

Hier in Drake Bay ticken die Uhren etwas anders. Heute beginnt unser Tag bereits um 4:30 Uhr. Obwohl ich nicht unbedingt zu den Morgenmenschen gehöre, bin ich sofort auf den Beinen und voller Elan. Die Vorfreude auf den heutigen Tag im Naturparadies Corcovado lässt ein erwartungsvolles, freudiges Kribbeln in meinem Bauch entstehen und ich frage mich, ob ich das bestellte Frühstück überhaupt genießen kann. Rasch noch die restlichen Utensilien im Rucksack verstauen und dann kann es auch schon losgehen. Im Dunkeln gehen wir die Stufen hinab und zum kleinen Restaurant auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Das Schild „Geschlossen“ hängt am Eingang, aber es brennt Licht und eine Frau winkt uns sogleich heran. Wir sind die einzigen Gäste und sie hat nur für uns die Küche eröffnet. Viel Zeit haben wir für das leckere Frühstück nicht, denn schon bald taucht unser Unterkunftsbesitzer auf und bringt uns zum Treffpunkt am Strand, von wo aus die Tour zum Nationalpark beginnen wird. 

Hier warten bereits etwa 20 Touristen, sowie mehrere Tourenführer und wir lernen unseren Guide Jairo kennen, der uns den Ablauf erklärt. Ein kleines Boot mit einer Dachplane, ähnlich dem der Whalewatching-Tour vor einigen Tagen, kommt an den Strand gefahren und als wir an Bord gehen, hoffe ich nur, dass wir mit dieser Nussschale nicht in einen der landestypischen heftigen Regenschauer kommen. Mittlerweile ist nämlich die Sonne aufgegangen und sie beleuchtet unheilverkündend mehrere dunkle Wolken über dem Meer. Ich vertraue einfach darauf, dass die Einheimischen die Wetterlage am besten einschätzen können und sicherlich genau wissen, was sie dem Gefährt zumuten können. So brausen wir um kurz nach 6 Uhr aus der Bucht aufs Meer hinaus und schlagen einen Kurs Richtung Süden ein.

Wie befürchtet beginnt es schon nach kurzer Zeit zu regnen, die großen Wassermassen bleiben dieses Mal aber aus und schon bald lassen wir die Regenfront hinter uns. Die nassen Kleider trocknen im Fahrtwind schnell und als wir uns nach einer Stunde und 15 Minuten wieder der Küste nähern, scheint sogar schon wieder die Sonne. Das Boot ist noch nicht einmal zum Stillstand gekommen, da entdecken die Guides auch schon das erste Tier – ein TAPIR! Wir haben riesiges Glück, denn das größte Landsäugetier Costa Ricas wird nur sehr selten gesichtet. Schätzungen zu Folge leben hierzulande nur mehr zwischen 600 und 800 Individuen des Mittelamerikanischen Tapirs (Baird’s Tapir) und weltweit nur mehr 5500, weshalb sie von IUCN als stark gefährdet eingestuft werden. Unser Exemplar scheint von dieser Tatsache und auch von uns Menschen völlig unbeeindruckt zu sein und spaziert ganz relaxt den Strand entlang. Es lässt sich dabei sogar so viel Zeit, dass Jairo sein Teleskop am Strand aufbauen kann und wir einen genaueren Blick darauf werfen können, bevor es wieder im Gestrüpp verschwindet. Das ist ein grandioser Start unserer Corcovado-Tour! 

Mittelamerikanischer Tapir am Strand
Mittelamerikanischer Tapir im Corcovado Nationalpark, der im Gebüsch verschwindet

Diese Regionen habe ich in  

COSTA RICA bereist:

Costa Rica

Alle wichtigen Infos zu den Schutzgebieten in Costa Rica findest du hier. 

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Ich bin Iris, Gründerin von Travel to Find. Hier dreht sich alles um das Unterwegs-Sein. Um Reisen voller unvergesslicher Momente, die man nicht suchen muss, sondern einfach findet. Und um das Leben selbst, das uns zustößt, während wir uns etwas völlig anderes vorgenommen haben. 

Regenwald live erleben

Nach diesem ersten Highlight versammeln die Guides ihre Gruppen und erklären, dass nun zwei Park-Ranger unsere Rucksäcke kontrollieren werden und uns die Verhaltensregeln im Park verdeutlichen. Einwegplastik, Lebensmittel und Zigaretten müssen zurückgelassen werden, Tiere anzulocken, zu streicheln oder zu füttern ist strengstens verboten und auch Selfies mit Tieren sind nicht erlaubt. Das Ziel all dieser Maßnahmen ist, dass der Mensch eine möglichst neutrale Rolle einnimmt, so dass die Tiere weder angelockt noch abgeschreckt werden. Stille Beobachter, ohne große Einflussnahme – der Gedankengang gefällt mir! Willkommen im Sektor La Sirena!

Das überaus moderne Toilettenhäuschen zeugt davon, dass diesen Teil des Nationalparks wohl viele Touristengruppen zu sehen bekommen. Es stellt auch für längere Zeit die letzt Möglichkeit dar, auszutreten, weshalb nahezu alle die Chance ergreifen. Aber dann kann es los gehen. Unsere Gruppe von 10 Personen ist relativ groß, aber Jairo versteh es uns über die schmalen Weg durch den Dschungel zu führen. Es handelt sich hier um einen Sekundärwald, der noch nicht sehr dicht bewachsen ist und in dem die Bäume noch nicht all zu hoch sind. Daher sind Tiersichtungen gut möglich und auch sehr wahrscheinlich. Und das ist wahrhaftig nicht zuviel versprochen.

Bereits nach wenigen Schritten raschelt es links und rechts im Gebüsch und die erste Gruppe Nasenbären läuft uns über den Weg. Auch Jungtiere sind dabei und sie alle lassen sich nicht bei ihrer Suche nach Futter stören. Jairo erklärt, dass sie hier überall zu finden sind und sie uns mit ihren senkrecht aufragenden Schwänzen noch öfter begegnen werden. Wie recht er haben sollte. 

In kürzester Zeit treffen wir auf drei der insgesamt vier in Costa Rica heimischen Affenarten. Zuerst Kapuzineraffen, die sich ihre Bäuche mit reifen Früchten vollstopfen. Danach mehrere Gruppen von Brüllaffen, die es sich auf Ästen über unseren Köpfen gemütlich gemacht haben und neugierig zu unser herunterblicken. Durch das Teleskop unseres Guides können wir ein Jungtier dabei beobachten, wie es neben der Mutter Kletterversuche vollführt. Wahnsinn, wie geschickt die Kleinen schon sind. Jairo erzählt, dass sie manchmal herabpinkeln, wenn sie genug von der Gafferei der Menschen haben. Ich muss sehr darüber lachen, auch als mich etwas später tatsächlich ein paar Tropfen treffen. Eine sehr effektive Art, ihren Unmut auszudrücken. Wir ziehen sogleich von dannen und treten auf eine Sandbank an der Mündung des Río Claro hinaus. 

In „seinem Outdoor-Büro“ erfahren wir von Jairo nicht nur einiges über den Nationalpark selbst, sondern auch darüber, dass sich hier öfter Krokodile aufhalten und manchmal auch Haie zu sehen sind. Heute ist dem nicht so, dennoch entdeckt er einen kleinen Helmbasilisk auf einem Schwemmholz-Haufen. Diese Echse wird auch Jesus Christ Lizard genannt, da sie mit hoher Geschwindigkeit kurze Strecken über die Wasseroberfläche laufen kann.  

Wieder zurück im Dschungel treffen wir dann auf Klammeraffen. Sie schwingen sich elegant von Ast zu Ast  und betrachten dabei nur an ihrem Schwanz hängend die Umgebung. Die vierte Affenart, das Totenkopfäffchen, welches nur hier im Süden Costa Ricas vorkommt, lässt noch etwas auf sich warten. Erst als wir den  Strand entlangwandern, können wir auch diese seltene und gefährdete Primatenart in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. 

Auch von der hier heimischen Vogelwelt bekommen wir so einiges zu Gesicht. Angefangen von den großen Haubenguanen und einem Kronenhokko, über verschieden Arten der Familie der Trogone (zu denen auch der Quetzal gehört), Motmots bis hin zu einem Goldkehltukan und einen Königsspecht, ist alles dabei.

Auf dem Weg in Richtung der Rangerstation entdeckt unser Guide auch noch ein Faultier und lässt uns das nasse Fellknäuel durch das Teleskop beobachten. Die Forschungsstation und Herberge liegt vom Strand aus etwas nach hinten versetzt im Dschungel. Lediglich ein schmaler Grasstreifen, der als Landebahn dient, wurde dem Regenwald hier abgerungen. Aber auch davor schrecken manche Tiere nicht zurück. Eine große Gruppe Pekaris (kleine Wildschweinart) sucht im hohen Gras nach Essbarem und ein Nasenbär läuft in aller Seelenruhe zwischen den Holzgebäuden der Herberge hindurch. 

Was für ein Gefühl muss es sein, hier inmitten der Wildnis eine Nacht zu verbringen und am nächsten Tag den Weg durch den Dschungel fortzusetzen?! Eine Mehrtagestour durch den Corcovado Nationalpark – ein Vorhaben, dass ich mir gedanklich auf meine Bucket-Liste setze, als wir an der Rangerstation eine kurze Pause einlegen. Aber schon bald geht es weiter und wir tauchen wieder in das Grün des Regenwaldes ein.

Jairo ist der beste Guide den wir uns wünschen können. Er zeigt uns all die großen beeindruckenden Tiere, lenkt unsere Aufmerksamkeit aber auch immer wieder auf die kleinen eher unscheinbare Lebewesen, die in dem Ökosystem aber genauso eine wichtige Rolle spielen. Egal ob die Millionen Blattschneiderameisen, die teilweise acht Kilometer zurücklegen, um die kleinen Blattschnipsel in ihren Bau zu transportieren, der bis zu vier Meter in die Erde reicht. Oder die kleinen roten Libellen und Schmetterlinge, die durch den Wald fliegen. Nichts entgeht seiner Aufmerksamkeit. Voller Engagement und sichtlicher Begeisterung erzählt er uns viele spannende Zusammenhänge und freut sich selber über jede noch so kleine Sichtung. Seine Geschichten reißen uns alle mit und bringen uns nicht nur zum Staunen, sondern auch immer wieder zum Lachen. Tourist-Tree, so nennt er einen Baum, dessen rote Rinde sich abschält wie die Haut der Touristen, die zu lange die costa-ricanische Sonne genossen haben. Und er nimmt sich auch die Zeit, um durch das Teleskop mit unseren Handys Fotos von den Tieren zu schießen.

So kommt es auch, dass wir die Zeit hier in Corcovado bis auf die letzte Minute auskosten und als letzte Gruppe nach 4,5 Stunden zum Strand zurückkehren. Die Leute auf dem Boot warten bereits ungeduldig auf uns und es schaukelt ganz schön heftigen in der hohen Brandung. Kaum das wir Platz genommen haben, wird auch schon der Motor angeworfen und das Boot kämpft gegen die Wellen an, die sich vor uns auftürmen. Noch gerade rechtzeitig kann ich die Regenhülle über meinen Rucksack stülpen, bevor eine riesige Welle über uns hinweg schwappt. Ausnahmslos jeder bekommt einen Schwall Meerwasser ab und die nächsten Minuten werden wir kräftig durchgeschüttelt. Ich habe das Gefühl mit einer Nussschale auf den wilden Ozean hinauszufahren, aber ich finde großen Gefallen daran. Rauen Seegang habe ich schon immer gemocht. Je weiter wir uns von der Küste entfernen und Richtung Norden fahren, umso mehr beruhigt sich das Meer und erst jetzt realisiere ich, dass sich dieses geniale kleine Abenteuer nun leider schön langsam dem Ende zuneigt.

Schutzgebiete in Costa Rica

Der größte Nationalpark Costa Ricas ist DER Naturschatz des Landes. Er beheimatet 2,5 % aller weltweit bekannten Arten und selbst vom Aussterben bedrohte Tierarten finden hier ein Zuhause. Lass dich von dieser grünen Oase verzaubern und hol dir hier alle wichtigen Informationen für deinen Besuch. 

Und es ist noch nicht vorbei

Völlig in Gedanken versunken schau ich auf den Horizon hinaus. Das erste Mal als ich glaube, in weiter Entfernung eine Bewegung erkannt zu haben, bin ich davon überzeugt, dass mir meine Sinne einen Streich gespielt haben. Aber da ist es noch einmal. Und beim dritten Mal bin ich dann überzeugt: ein Buckelwal springt dort draußen aus dem Wasser. Trotzdem kann ich es kaum glauben. Aber die nächsten Male bestätigt mir auch Harry dass es sich dabei um keine Einbildung handelt. Und nun hat es auch die Boots-Crew gesehen. Volle Fahrt voraus geht es noch weiter aufs Meer hinaus und da ist es schon wieder. Eindeutig, ein springender Buckelwal, so wie man es in Naturdokumentationen zu sehen bekommt. Der absolute Wahnsinn! Ich kann es kaum glauben! 

Buckelwal springt in einiger Entfernung aus dem Wasser
die lange Brustflosse eines Buckelwals ragt aus dem Wasser

Als wir näher kommen, hört der Meeressäuger zwar zu springen auf, aber er oder sie klatscht mit der langen Brustflosse viele Male laut auf die Wasseroberfläche. Warum Buckelwale derartige Verhaltensweisen zeigen, ist noch nicht völlig geklärt. Es dürfte sich aber um eine Art von Kommunikation handeln, mit der sich Individuen auch über größere Distanzen verständigen können. Hier ein kurzer Artikel dazu.

Reiseinfos Costa Rica

Du möchtest mehr über Buckelwale wissen und warum die Gewässer vor der Küste Costa Ricas ideal sind, um sie anzutreffen? Warum sie tausende Kilometer wandern, unter Wasser Lieder singen und mit Luftblasen jagen? Dann hier entlang.

Ich hätte mir nie gedacht, dass all die wunderbaren Erlebnisse des heutigen Tages im Dschungel auf dem Rückweg am Meer nochmal übertroffen werden. Ich kann es kaum glauben, ich habe tatsächlich einen springenden Buckelwal gesehen. 🤩🤩🤩 Dieser Tag wird mir sicherlich ewig in Erinnerung bleiben. 

Zurück in unserem Bungalow genehmige wir uns eine Dusche mit direktem Blick auf die Bucht und das Meer. Wir lassen den Nachmittag in Ruhe auf der Veranda ausklingen, sichten die heutigen Fotos und freuen uns darüber, dass das Wetter so gut mitgespielt hat. Erst am Abend als wir uns mit einem deutschen Pärchen, das wir heute kennengelernt haben, zum Abendessen treffen, öffnet der Himmel erneut seine Schleusen. Und dieses Mal scheint es, als ob der Regen die ganze Welt am liebsten wegschwemmen würde.

Ein Tag in Drake Bay

Gestern Abend hat der Starkregen begonnen, die ganze Nacht über angedauert und auch heute morgen fallen die Wassermassen in unveränderter Intensität vom Himmel. Wir sind heilfroh, dass wir unsere Abreise um einen Tag verschoben haben. So können wir den heutigen Tag in aller Ruhe mit einem selbstgemachten Frühstück beginnen. Es hat etwas sehr beruhigendes, geschützt auf der Veranda unseres Bungalows zu sitzen und einfach in das umliegende Grün und die regenverhangene Bucht zu blicken. Mein Fernglas und die Fotokamera stehen griffbereit neben mir, denn es ist unglaublich wie viele verschieden Vogelarten wir direkt vor unserer Unterkunft beobachten können. Viele von ihnen kommen sogar so nahe, dass wir sie fast anfassen können. Harry hat heute Morgen beim Duschen sogar einen Kolibri vor dem nicht vorhandenen Fenster erblickt. Und nun kann ich es kaum erwarten, dass er sich erneut blicken lässt. Ich möchte nämlich unbedingt ein schönes Foto von dieser quirligen Vogelart schießen. Hat geklappt! 

Im Laufe des Vormittages stellt sich heraus, dass der Kolibri sein Territorium wohl direkt vor unseren Bungalow hat. In regelmäßigen Abständen fliegt er die verschiedenen Blüten ab, um sich den Nektar zu holen. Ich nenne ihn liebevoll den „kleinen Giftzwerg“, denn zwischen seinen Rundflügen sitzt er immer auf dem selben Ast und überwacht sein Revier. Wenn er andere Vögel entdeckt, die sich an seinen Blüten zu schaffen machen, dann geht er zum Angriff über und verscheucht sie rasch. Da hat er wirklich viel zu tun. 

Ich bin so in die Beobachtungen vertieft, dass ich zuerst gar nicht bemerke, dass der Regen nachlässt und dann auch ganz aufhört. Unser ursprüngliche Plan für heute war, einen gemütlichen Badetag einzulegen. Wenn ich jetzt so auf das Meer hinausblicke, das großflächig einer bräunlichen Brühe gleicht, verwerfe ich dieses Vorhaben aber wieder. So entschließen wir uns, eine kleine Wanderung entlang der Bucht zu unternehmen. 

Zuerst geht es durch die kleine Ortschaft Agujitas hindurch, wo wir uns in einem Restaurant am Strand ein Mittagessen gönnen. Dann spazieren wir den Playa Colorado entlang und entdecken den Wanderweg, der in sechs Stunden nach San Pedrillo führt, dem nördlichsten Eingang des Corcovado Nationalparks. An dieser Strecke liegen mehrere Strände und wir beschließen dem ersten, Playa Cocalito, einen Besuch abzustatten. 

Der ausgetretene Pfad führt uns zunächst an der Küste entlang und an mehreren derzeit geschlossenen Unterkünften vorbei. Über eine Hängebrücke geht es über den Río Agujitas von wo aus Harry sogleich eine Gruppe Brüllaffen entdeckt. Diese sind nicht nur zielstrebig in dem Geäst der hohen Bäume unterwegs, sie machen auch von Zeit zu Zeit ihrem Namen alle Ehre. In etwa 30 Minuten wandern wir dann auf und ab durch den Regenwald zu dem kleinen Strand, den wir zu dieser Zeit völlig für uns alleine haben. 

Am liebsten würden wir dem Trail weiter in Richtung Süden folgen, um zu sehen, welche landschaftlichen Highlights es hier noch zu entdecken gibt, aber leider ist es schon ziemlich spät geworden. Durch den wolkenverhangenen Himmel ist es im Wald bereits recht düster, obwohl es noch nicht mal 17 Uhr ist. So beschließen wir, umzukehren und genießen die ruhige Stimmung, die sich über den Regenwald senkt.

Zurück im Ort bin ich überrascht von dem Lärm der dort in der Abenddämmerung herrscht, obwohl die Straßen wie ausgestorben wirken. Auf den großen Bäumen der Umgebung haben sich nämlich hunderte grüne Papageien versammelt, die sich lauthals um die besten Schlafplätze rangeln. Mit zunehmender Dunkelheit kehrt dann aber auch in den Ästen Ruhe ein und nur mehr das Quaken einiger Frösche begleitet uns auf dem Weg zur Unterkunft

Morgen werden wir Drake Bay schweren Herzens wieder verlassen, obwohl wir es noch viel länger in dieser grünen Oase abseits der Zivilisation aushalten könnten. Aber unsere Urlaub in Costa Rica ist leider zeitlich begrenzt und wir müssen wieder los, damit wir noch mehr von diesem beeindruckenden Land entdecken können. Für morgen steht die Fahrt über den Cerro de la Muerte auf dem Programm. Der Pass über den sogenannten Todesberg liegt auf 3335 Meter Seehöhe und ist gleichzeitig der höchste Punkt des Pan-American Highway. Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich anfühlen wird, dort oben zu stehen und zu wissen, dass wir uns auf der einen Straße befinden, die sich über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung des amerikanischen Doppel-Kontinents erstreckt und so von Alaska bis nach Feuerland führt. Klingt doch genial, oder?! Somit fällt mir der Abschied von Drake Bay nicht mehr ganz so schwer und wer weiß, vielleicht kommen wir ja irgendwann wieder, mit mehr Zeit im Gepäck. Um all die Dinge zu unternehmen, von denen wir in den letzten Tagen wünschten, sie auch noch erleben zu können.

Reiseinfos Costa Rica

Du willst mehr über unsere Reiseroute durch Costa Rica erfahren? Welche Orte wir besuchten, was wir dort unternommen und erlebt haben und wie lange wir uns wo aufgehalten haben? Dann hier entlang zum Überblick.  

Und so geht es weiter 

Beim Besuch des Nationalmonument Guayabo, der bedeutensten Kulturstätte Costa Ricas, entdecken wir nicht nur eine präkolumbische Siedlung mitten im Dschungel. Auch ein absolut aktives Faultier überrascht uns mit seinem enormen Bewegungsdrang.