SÃO LOURENÇO
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Die Halbinsel SÃO LOURENÇO - eine Wanderung an der Ostküste Madeiras

Völlig anders als der Rest der Insel präsentiert sich die Landzunge am östlichen Zipfel von Madeira. Sie ist zwar trocken und karg, dennoch besticht die rötlich bis currygelbe Landschaft mit steilen Felsklippen und vielen beeindruckenden Aussichtspunkten.

Schon beim Landeanflug auf Madeira wird dir die Halbinsel ganz im Osten ins Auge fallen. Sie entspricht so gar nicht den Erwartungen und Vorstellungen von einer „Insel des ewigen Frühlings“. Weder saftiges Grün noch bunte Blütenpracht sind hier zu finden. Stattdessen ist São Lourenço eine braune trockene Felslandschaft, der du den vulkanischen Ursprung ansiehst und in der sich nur ganz vereinzelt ein paar anspruchslose Blumen angesiedelt haben. Lediglich in den Wintermonaten überzieht eine grüne Schicht Gras, die ansonst so kargen Hügel. 

Nichts desto trotz zählt der PR 8 (Vereda da Ponta de São Lourenço) zu einer der beliebtesten Wanderung auf der ganzen Insel. Und das hat auch seine Gründe. Die schroffe Landschaft, aber vor allem auch die atemberaubenden Ausblicke auf die spektakuläre Felsküste sind einfach genial und du solltest sie auf jeden Fall gesehen haben. 

Stell dich aber vor allem zur Hochsaison und an den Wochenenden darauf ein, dass sehr viele Leute unterwegs sein werden. Mit 1.000 bis 1.500 Wanderern täglich ist der PR 8 stark frequentiert. Deshalb rate ich dir, möglichst früh am Morgen, am besten noch vor 8 Uhr zu starten. Damit entkommst du nicht nur großen Wandergruppen, sondern auch der erbarmungslosen Mittagshitze.

Entlang des Weges wirst du so gut wie keinen Schatten finden und die Sonne knallt so richtig auf die felsigen Pfade herab. Nimm daher auf jeden Fall genügend Wasser und Sonnenschutz mit. Auch Badesachen sollten in deinem Gepäck nicht fehlen, denn draußen auf der Landzunge am Cais do Sardinha gibt es einen winzig kleinen Steinstrand, an dem du bei ruhiger See ein erfrischendes Bad nehmen kannst. Aber auch im ersten Drittel des Weges führt ein Pfad zu einem groben Kiesstrand in der  Baia d’Abra hinab. Dort kannst du ebenfalls eine Runde schwimmen gehen und nach der Wanderung die Seele baumeln lassen.

Meine Tipps
  • Bei ruhiger See kannst du eine Bootstour zur Leuchtturminsel Desembarcadouro unternehmen. Der Whale & Dolphin Watching Anbieter Madeira Sea Emotions organisiert fast täglich verschiedene Touren, die du entweder Online oder direkt vor Ort in der Cas do Sardinha buchen kannst. 
  • Wenn du nicht den selben Weg zurückgehen möchtest, kannst du auch den Boot-Shuttle Service von Madeira Sea Emotions zur Marina Quinta do Lorde um 7,50 Euro (Stand 2024) nutzen. Dort gibt es dann auch eine Bushaltestelle der SAM Linie 113, die dich retour nach Funchal bringt. 
  • Wenn du mit Zelt unterwegs bist, kannst du dich vorab für eine Übernachtung am Zeltplatz in der Nähe des Cais do Sardinha anmelden. Da der Bereich ohne Schatten in der prallen Sonne liegt und nur wenig Platz bietet, empfehle ich dir, erst am späten Nachmittag / Abend dort anzukommen.

Camping auf Madeira

Was viele nicht wissen – die Blumeninsel Madeira kann auch wunderbar mit dem Zelt erkundet werden. Campingplatz gibt es zwar nur einen, aber über die ganze Insel sind kostenlose Trekkingplätze verstreut. Wie du zu einer Camping-Genehmigung kommst und was du fürs Zelten alles brauchst, findest du in diesem Beitrag. 

Tourenbeschreibung

Höhenunterschied

  • Aufstieg: 430 m
  • Abstieg: 430 m

Gehzeit

  • zum Morro do Furado: ⁓ 1,5 h

Gesamtstrecke

  • 7,7 Kilometer
  • 3 – 3,5 Stunden

Anfahrt

Mit dem Mietwagen: Von Funchal zunächst auf der ER101 nach Machico und dann der Autobahn VR1 bis zum Ende nach Caniçal folgen. Dort im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen. Nun der ER101 und den Hinweisschildern nach Ponta São Lourenço folgen. Die Straße endet am Parkplatz über der Baia d’Abra. Dieser ist nicht recht groß, aber kostenlos. Wenn er voll ist, reihe dich einfach am Straßenrand hinter den anderen parkenden Autos ein. 

Mit dem Bus: Die Buslinie SAM 113 fährt ab Funchal in etwa 1 Stunde und 15 Minuten zur Baia d’AbraHier geht’s zum aktuellen Fahrplan. 

Ausgangspunkt

Parkplatz über der Baia d’Abra (77 m) am östlichsten Zipfel der Insel.

Charakter

Leichte Wanderung

Die beliebte und meist stark frequentierte Wanderung verläuft auf felsigen Pfaden, die im leichten Auf und Ab hinaus auf die Landzunge führen. Die steilen Stellen an den Aussichtsplätzen und entlang des Weges sind alle gut abgesichert. Am anstrengendsten ist lediglich der kurze und sehr steile Aufstieg zum Morro do Furado. Aber Vorsicht, es gibt kaum Schatten auf der Halbinsel, was die Wanderung zu einer extrem schweißtreibenden Angelegenheit machen kann. 

Routenverlauf

Hinweg

Direkt am Parkplatz liegt ein Plateau, von dem aus du bereits einen wunderschönen Ausblick hast, nicht nur auf die Südküste Madeiras, sondern auch auf die Landzunge São Lourenço selbst. Bei guter Sicht kannst du sogar den Leuchtturm auf der kleinen vorgelagerten Insel erkennen. Wenn du den Blick über die Felsküste schweifen lässt, erkennst du auf Meeresniveau außerdem ein kleines Felsenfenster im Gestein. Darüber erhebt sich der markante Doppelgipfel des Morro do Furado, der das Ziel dieser Wanderung darstellt.

Am Parkplatz ist der Wanderweg PR 8 (Vereda da Ponta de São Lourenço) gut ausgeschildert. Er führt linker Hand zunächst in ein kleines Tal hinab, das du auf einem Holzsteg durchquerst. Danach geht es auf felsigen Pfaden weiter durch eine von Vulkanismus stark geprägte Landschaft. 

Nach etwa 15 Minuten erreichst du den ersten wirklich spektakulären Aussichtspunkt mit Blick auf die zerklüftete Nordküste der Landzunge und auf bizarr geformte Felsspitzen, die aus dem Wasser ragen. Rechts vom Hauptweg ist ein gestufter Pfad erkennbar, der auf der Südseite hinab zu einem steinigen Strand in der Bucht Baia d’Abra führt. Auf dem Rückweg kannst du hier die Steilküste von unten bestaunen und mit etwas Geschick bei ruhiger See ein Bad nehmen. 

Weiter geht es mit einem kurzen steilen Anstieg, der dich über einen felsigen Grat zu einem weiteren tollen Aussichtspunkt führt. Auch hier kannst du die imposante nördliche Steilküste der Halbinsel bestaunen. Danach wendet sich der Pfad in Richtung Südosten und führt um den nächsten Hügel herum. Ein Blick zurück lässt dich nicht nur den bisherigen Wegverlauf und den Parkplatz am Ausgangspunkt erkennen, sondern in der Ferne auch die Hauptstadt Funchal und die grünen Berge Madeiras. Ein tolles Panorama!

In weitem Bogen führt der Pfad nun um die Abra-Bucht herum. Dabei hast du das Ziel und die am Fuße des Gipfels liegende Casa do Sardinha direkt vor Augen. Am Horizont erheben sich die Umrisse der unbewohnten Ilhas Desertas aus dem Ozean.

Über eine steile Steintreppe erreichst du kurze Zeit später dann die engste Stelle von São Lourenço, eine nur wenige Meter breite Landbrücke. Der schmale Grat bricht zu beiden Seiten fast 100 Meter senkrecht ab, der Weg selbst ist aber breit und mit einem Drahtseilgeländer gesichert und somit einfach zu begehen. Falls du dich fragst, was die runden bunten Einzäunungen im Meer vor der Küste zu bedeuten haben – es sind Fischzuchtanlagen, die teilweise mit verschiedenfarbigen Netzen abgedeckt sind.

Danach gelangst du zu einer Weggabelung mit Wegweiser. Egal welchen Pfad du wählst, beide führen in gut einem halben Kilometer zur Bar Casa do Sardinha. Für den Hinweg empfehle ich dir den linken Weg zu folgen. Dieser verläuft über die Hochebene sanft bergab auf die mit Dattelpalmen gesäumte Bar zu, die du nach insgesamt 60 Minuten Gehzeit erreichst. 

Von hier sind es dann noch etwa 15 Minuten zum Gipfel Morro do Furado. Der Anstieg über die ockerfarbene Erde ist vor allem zum Ende hin sehr steil und erfordert etwas Trittsicherheit, ist aber mit einem Seilzaun gesichert. Die Anstrengung lohnt sich aber allemal. Der Ausblick ist einfach genial! 

Rückweg

Nach dem Gipfelerlebnis kannst du an der Bar Casa do Sardinha im schattigen Gastgarten eine Stärkung zu dir nehmen. Für den Rückweg empfehle ich dir den Pfad entlang der Südküste, denn dieser führt zum kleinen Steinstrand Cais do Sardinha. Perfekt um nach den Anstrengungen ein erfrischendes Bad im Atlantik zu nehmen. 

In weiterer Folge führt der Weg am Zeltplatz Ponta de São Lourenço vorbei und hinauf zur Wegkreuzung. Damit ist die Umrundung der currygelb gefärbten Ebene vollendet und es geht entlang des Weges, den du gekommen bist retour zum Parkplatz.

Einkehrmöglichkeit

Am Parkplatz steht ein mobiler Kiosk, der Getränke und Snacks verkauft und weit draußen auf der Landzunge gibt es die Bar Casa do Sardinha. Im schattigen Gastgarten kannst du dich unter ein paar Palmen ausruhen und stärken. Toiletten sind ebenfalls vorhanden.

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Ich bin Iris, Gründerin von Travel to Find. Hier dreht sich alles um das Unterwegs-Sein. Um unvergessliche Momente, die man nicht suchen muss, sondern einfach findet. Und um das Leben selbst, das uns zustößt, während wir uns etwas anderes vorgenommen haben. 

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