Wandern auf MADEIRA

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Der ultimative Wander-Guide für MADEIRA

Einzigartig auf der Welt sind die Levada-Wanderungen auf Madeira. Neben den  Bewässerungskanälen geht es gemütlich kreuz und quer durch die abwechslungsreiche Naturlandschaft.  Aber auch im gebirgigen Zentralmassiv und entlang abenteuerlicher Küstensteige gibt es für Wanderbegeisterte auf der Vulkaninsel jede Menge zu erkunden.  

Wo liegt Madeira?

Die kleine Insel Madeira gehört zwar zu Portugal, befindet sich aber deutlich näher an Marokko und den Kanarischen Inseln vor der Nordwestküste Afrikas

Zusammen mit der Nachbarinsel Porto Santo und den unbewohnten Inselgruppen Ilhas Desertas und Selvagens bildet sie die Autonome Region Madeira. Ihre Hauptstadt liegt an der Südostküste und heißt Funchal.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und erhebt sich dementsprechend mit vielen steil abfallenden Küstenfelsen aus den Tiefen das dunkelblauen Atlantischen OzeansDer höchste Gipfel ist der Pico Ruivo mit 1.862 Metern, gefolgt vom Pico das Torres (1.853 m) und dem Pico do Arieiro (1.818 m).

Reiseabenteuer – MADEIRA

Die wunderschöne Vulkaninsel vor der Küste Afrikas ist nicht nur ein Paradies für Wanderer und Bergfreunde. Sie ist auch für spektakuläre Aussichtspunkte, idyllische Ortschaften und ihre prachtvolle Blumenwelt bekannt.

Beste Wanderzeit für Madeira

Madeira wird auch als die „Insel des ewigen Frühlings“ bezeichnet und zwar aus gutem Grund. Das ganze Jahr über herrscht konstantes warmes und ausgeglichenes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 19 und 24°C. Die Sommermonate sind nicht all zu heiß und im Winter empfinden wir Mitteleuropäer die Temperaturen als angenehm frühlingshaft. Also das ganze Jahr über ein perfektes Ziel für Wander- und Bergtouren. 

Dennoch sollte eine guter Regenschutz und ein warmes Sweatshirt auf jeder Packliste für Madeira stehen, denn die Wetterumschwünge sind oft schnell und unerwartet. Die Schlechtwetterfronten kommen fast immer von Norden. Daher existiert ein deutlicher Unterschied zwischen der Wetterlage an der Nord- und an der Südseite Madeiras. 

Stabiles und sonniges Wetter über den ganzen Tag hinweg kannst du an der Südküste erwarten. In höheren Lagen und im Norden ist es regenreicher und meist herrscht nur an den Vormittagsstunden wolkenloser blauer Himmel. 

Grundsätzlich ist die Wetterlage von Mai bis September auf der gesamten Insel am stabilsten. In dieser Zeit fällt im Norden nur mäßig viel Niederschlag und in den hohen Lagen ist es angenehm warm. In den Wintermonaten hingegen musst du durchaus damit rechnen, dass die höheren Gipfeln schon mal weiß angezuckert sein können.

Weitere Wandertouren auf MADEIRA:

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Ich bin Iris, Gründerin von Travel to Find. Hier dreht sich alles um das Unterwegs-Sein. Um unvergessliche Momente, die man nicht suchen muss, sondern einfach findet. Und um das Leben selbst, das uns zustößt, während wir uns etwas anderes vorgenommen haben. 

Wissenswerte Wanderinfos für Madeira

Wegenetz

Das Angebot an Wanderrouten auf Madeira ist vielfältig. Von gemütlichen Levada-Wanderungen entlang des Bewässerungssystems der Insel, über anspruchsvolle Bergtouren im Zentralmassiv bis hin zu herausfordernden Mehrtages-Touren ist alles dabei. Sogar eine Inselquerung von Ost nach West ist möglich. 

Die meisten Pfade sind deutlich ausgeschildert, gut markiert und eindeutig erkennbar. Entsprechend der Beliebtheit der Insel als Wanderregion, sind manche Touren stark frequentiert. Da kann es schon mal vorkommen, dass du auf den schmalen Wegen im Gänsemarsch unterwegs bist, da Überholmanöver kaum möglich sind und der „Gegenverkehr“ zu einer Herausforderung wird.

Mein Tipp

Starte bei den viel begehrten Touren möglichst früh, keinesfalls später als 9 Uhr, denn da kommen die meisten Wandergruppen und -busse an. Oder du beginnst die Wanderung erst am Nachmittag nach 15 Uhr, wo die meisten Besucher schon wieder auf dem Heimweg sind. Dies ist besonders ratsam bei folgenden Touren:

Anforderungen

Wanderungen entlang der Levadas verlaufen meist ohne große Höhenunterschiede auf den Begleitwegen der Wasserkanäle durch die beeindruckende Landschaft. Bei den leichten (🔵) Touren sind die Wege breit und einfach zu begehen. Die mittleren (🔴) Touren verlaufen meist entlang schmaler Pfade und es kommt vor, dass du Abschnitte oder Aussichtspunkte passierst, an denen das Gelände steil abfällt und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit erforderlich ist. Dies solltest du bedenken, vor allem auch wenn du mit Kindern unterwegs bist.

Die schwierigen (⚫) Touren verlaufen auf schmalen, steilen Gebirgspfaden, die manchmal auch die Zuhilfenahme der Hände erforderlich machen. Sie sind aufgrund ihrer Länge, der zurückzulegenden Höhenmeter und der Wegbeschaffenheit nur für trittsichere und erfahrene Bergwanderer empfehlenswert, die über eine gute Kondition verfügen.

Karten & Literatur

Online kannst du dich mittlerweile über viele schöne Wandertouren genau informieren, dennoch gehören ein guter Wanderführer und eine Karte für mich immer noch in den Rucksack. Ich nutze gerne die kleinen und handlichen  Wanderbücher vom Rother Verlag und Kompass Wanderkarten. 

Für unsere Touren in Madeira habe ich Folgendes verwendet:

ROTHER Madeira – Die schönsten Levada- und Bergwanderungen*: Im bekannten handlichen Rother Style werden hier 70 Wander- und Bergtouren vorgestellt. Neben ausführlichen Wegbeschreibungen, dem Routenverlauf auf einem Kartenausschnitt und einem Höhenprofil stehen auch die GPS-Daten der Touren zum Download zur Verfügung. 

KOMPASS Wanderführer Madeira*: In diesem Taschenbuch werden 60 Wandertouren  ausführlich mit Höhenprofil und Kartenausschnitt beschrieben. Zusätzlich ist noch eine herausnehmbare Tourenkarte inkludiert, auf der die Tourenverläufe eingezeichnet sind.  Auch die GPS-Daten stehen als Download zur Verfügung.

KOMPASS Wanderkarte 234 – Madeira*: Die Wanderkarte im Maßstab 1:50.000 besteht aus wetterfesten Papier. Sie überlebt daher auch Regen und intensiven Gebrauch ohne einzureißen. Eine Detailkarte von Funchal und Karten von Porto Santo sowie der Inselgruppe Ilhas Desertas sind mit dabei. Auch ein Aktiv Guide Handbuch mit vielen zusätzlichen Informationen und die offline Nutzung der Karte in der KOMPASS Wander-App sind inklusive. 

Landschaftliche Highlights auf Madeira

Levadas - einzigartig auf Madeira

Die Levadas sind schmale Bewässerungskanäle, die kreuz und quer auf der gesamten Insel verlaufen. Das Bewässerungssystem ist einzigartig und findet sich nirgendwo sonst auf der Welt. Mit einer Länge von über 2.000 Kilometer leitet dieses ausgeklügelte Kanalsystem das Wasser vom Inselinneren und dem regenreichen Norden in die trocken Küstenregionen des Südens.

Die Wege entlang der Levadas dienen in erster Linie der Erhaltung und Wartung, aber seit den 1980er-Jahren erfreuen sich auch immer mehr Wandertouristen an den schmalen Pfaden. Sie führen nicht nur ohne große Höhenunterschiede in die entlegensten Winkel der Insel, sondern bieten auch traumhafte Ausblicke in die abwechslungsreichen Naturlandschaften.

Etwas ganz besonderes sind auch die vielen kleinen Tunnel, die extra für die Levadas in die Berge gegraben wurden. Sie sind meist recht schmal und du musst fast überall den Kopf einziehen. Da kann mitunter schon mal etwas Platzangst aufkommen. Manche der Tunnel sind auch richtig lang – mehrere hundert Meter sind keine Seltenheit. Und natürlich sind sie auch immer stockdunkel. Deshalb ist es von Vorteil, wenn du eine kleine Stirnlampe* im Wandergepäck mitführst.

Lorbeerwälder - Laurisilva

Ursprünglich war die Insel Madeira in den Höhenlagen zwischen 700 und 1.500 Metern mit immergrünen Lorbeerwäldern bedeckt. Durch die zunehmende Besiedelung und den damit einhergehenden exzessiven Kahlschlag existieren heute leider nur mehr kleine Reste davon. 

Etwa 20 Prozent, also 150 km² der Inselfläche werden heute noch von dem Waldtypus Laurisilva eingenommen, darunter hauptsächlich schwer zugänglichen Schluchten an der Nordseite. Wegen ihrer Einzigartigkeit gehören die Lorbeerwälder Madeiras seit 1999 zum Weltnaturerbe der UNESCO

Wanderungen durch die Pflanzengesellschaft der Lorbeerwälder haben etwas Mystisches an sich. Die knorrigen Baumstämme nehmen oft bizarre Formen an,  durch die hohe Luftfeuchtigkeit überziehen dicke Moospolster die Steine , von den Ästen hängen massenweise Bartflechten herab und riesige Farne bedecken den Boden. Wenn dann auch noch der Nebel einfällt, hast du das Gefühl durch einen Zauberwald zu spazieren. 

Vulkanlandschaften

Zum Madeira-Archipel gehört nicht nur die Hauptinsel selbst, sondern auch noch die kleinere Schwesterinsel Porto Santo und die unbewohnten Ilhas Desertas und Selvagens. Wie auch die Kanarischen Inseln, die Azoren und die Kapverden wurden sie durch tektonische Bewegungen der Kontinentalplatte vor 20 Millionen Jahren aus dem Atlantischen Ozean emporgehoben. 

Das heutige Madeira ist also nur das oberste Viertel eines gigantischen Vulkans, der aus dem Meer ragt. Die Klippen unter der Wasseroberfläche fallen bis zu 4.000 Meter steil zum Meeresgrund ab. Unglaublich, nicht wahr! 

Die letzten vulkanischen Aktivitäten gab es vor über 6.000 Jahren, sie prägen aber bis heute das Landschaftsbild der Insel und das kannst du an manchen Orten deutlich erkennen:

  • Die Lavaströme am Hafen von Porto Moniz sind zum Beispiel die jüngsten Zeugen dieser vergangenen Zeit. Neben dem kleinen Hafen kannst du geschützt in den Naturschwimmbecken aus Lavagestein ein Bad nehmen, während die Wellen des Atlantiks frisches Meerwasser hereinschwappen lassen. 
  • Auch die Lavahöhlen Grutas de São Vicente an der Nordküste sind für Besucher zugänglich gemacht worden. Bei einem geführter Rundgang spazierst du 700 Meter durch das angenehm kühle Höhlensystem, das bei einem Vulkanausbruch vor etwa 400.000 Jahren entstand ist. 
  • Beeindruckend sind auch die Steilklippen Cabo Girão an der Südküste Madeiras in der Nähe der Ortschaft Camara de Lobos. Sie ragen senkrecht 580 Meter aus dem Meer und gehören damit zu den höchsten Steilklippen der Welt. Seit 2012 befindet sich an diesem beliebte Aussichtspunkt ein Skywalk mit gläsernen Boden, der dir mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch einen schwindelerregenden Blick in die Tiefe gewährt.
  • Und auch auf der Landzunge São Lourenço im Osten Madeiras ist das vulkanische Erbe der Insel gut ersichtlich. Bizzare Felsformationen und atemberaubende Ausblicke auf tief eingekerbte Schluchten führen dir die Kräfte der Natur vor Augen. Daher ist die Wanderung auf der kargen felsigen Halbinsel äußerst beliebt und steht im völligen Kontrast zu den sonst so sanften grünen Levada-Wegen.

Hochebene Paul da Serra

Die etwa 100 km² große Landschaft der Hochebene Paul da Serra besteht aus einem endlosen Meer an Ginsterbüschen, welches im Frühling in goldgelben Farben erstrahlt. An wolkenverhangenen Tagen erinnert die flache Ebene mit den dazwischenliegenden Moos- und Farnwiesen jedoch eher an ein schottisches Hochmoor und bei den winterlichen Regenfällen bilden sich in den vielen Senken sogar kleine Seen. 

Die Region ist so gut wie unbewohnt und zahlreiche Windräder ragen in den Himmel. Die Hochebene wird als Weide für Kühe genutzt, die auch schon mal auf der schnurgeraden Straße stehen und sich von den vorbeikommenden Autos nicht aus der Ruhe bringen lassen. 

Wanderausrüstung für Madeira

Da die Bergwelt Madeiras für seine rasanten Wetterumschwünge bekannt ist, solltest du bei Wanderungen neben dem Sonnenschutz auch immer Regenkleidung mitnehmen. Bei manchen Touren kommt es vor, dass du unter kleinen Wasserfällen durchgehen musst und da ist zusätzlich eine gute Regenhülle für deinen Rucksack* oder einen Drybag* echt von Vorteil. Oder du nimmst einen kleinen Regenschirm mit. 

In höheren Lagen kann es auch schon mal etwas kühler werden, daher gehört auch ein warmes Sweatshirt oder eine leichte Jacke in das Wandergepäck. 

Stabile Wanderschuhe mit einer rutschfesten Sohle sind bei allen Touren notwendig. Ich war in Madeira überall mit meinen Vivobarefoot Wanderschuhen* unterwegs. Sie sind perfekt für diese Art von Bergtouren und ich liebe diese leichten Schuhe einfach.

Speziell für die Levada-Wanderungen solltest du unbedingt auch an eine Taschenlampe oder Stirnlampe denken. Bei vielen Touren geht es durch mehr oder weniger lange stockdunkle Tunnel. Ich habe gerne die Hände frei, weshalb ich mit meiner Petzl Bindi Stirnlampe* vollauf zufrieden bin. Sie ist klein, absolut leicht, robust und passt in jede Hosentasche. Außerdem ist sie über ein USB Kabel schnell aufgeladen und du sparst dir die nervigen und umweltbelastenden Batterien.

Icon Wanderer

Wander- & Bergtouren auf Madeira

Die Halbinsel

Völlig anders als der Rest der Insel präsentiert sich die trockene, karge Landzunge am östlichen Zipfel von Madeira. Entlang des Weges bieten sich immer wieder Ausblicke auf die spektakuläre Felsküste

Auf den höchsten Gipfel

Die anspruchsvolle Wanderung führt durch eine spektakuläre Landschaft hinauf zum Pico Ruivo, dem höchsten Gipfel der Insel. Atemberaubende Ausblicke, Tunnel und steile Anstiege erwarten dich auf diesem Höhenweg.

Zwei Welten entlang der

Zuerst wanderst du auf der sonnigen Südseite des Encumeada-Pass, mit tolle Ausblicke in das Tal der Riberia Brava. Danach bringt dich ein langer Tunnel aber in eine völlig andere Welt. Im Folhadal geht es durch einen grünen nebelverhangenen Dschungel zu einem Wasserfall. 

Risco Wasserfall & die 

Eine der schönsten und beliebtesten Levada-Wanderungen führt durch eine beeindruckende Landschaft aus Lorbeerwäldern und Erikasträuchern. Sie lässt sich gut mit der Tour zum 100 Meter hohen Risco Wasserfall verbinden.

Wasserfalldusche an der 

Die Königslevada führt tief in das „Tal des schönen Flusses“, dem Ribeiro Bonito hinein. Entlang des Weges erwarten dich dichte Lorbeerwälder, traumhafte Ausblicke und eine unausweichliche Dusche unter einem Wasserfall.

Von Pico das Pedras zum  

Gemütlicher Spaziergang entlang der Levada do Caldeirão Verde, die zu den idyllischen, strohgedeckten Casas das Queimadas führt.

Weitere Infos zur Blumeninsel Madeira

Alle Infos zu der kleinen Insel im Atlantik auf einen Blick

Mit dem Zelt unterwegs auf der Blumeninsel