Alle Highlights aus der NORMANDIE
April 2022
Die Normandie vereint beschauliche Dörfer, farbenfrohe, idyllische Landschaften und eine 600 Kilometer lange Küste, mit spektakulären Steilklippen und vielen malerischen Kieselstränden. Das Zusammenspiel von Ebbe und Flut ist in dieser Region besonders ausgeprägt und beeinflusst das landschaftliche Bild daher teilweise immens. Abgesehen davon sind überall Zeugen einer bewegten, oft kriegerischen Vergangenheit zu finden. Vor allem die Geschichte des 2. Weltkrieges um den sogenannten D-Day holt Reisende in dieser Region immer wieder ein.
Auch wir möchten im Zuge unseres dreiwöchigen Roadtrips durch Frankreich einige historisch bedeutende Schauplätze hautnah erleben und die beeindruckende Landschaft der Normandie kennenlernen. Dazu folgen wir drei Tage lang der Küste und versuchen so viel wie möglich vom Flair dieser Region in uns aufzusaugen. Hier findest du ein Zusammenfassung all unserer Highlights, mit vielen Details und wichtigen Infos.
Kanadischer Soldatenfriedhof
25. April 2022
Dieser Militärfriedhof aus dem 2. Weltkrieg liegt etwa 5 Kilometer südlich von Dieppe, friedlich im Dorf Hautot-sur-Mer inmitten sanfter Hügeln und Felder. Hier sind hauptsächlich kanadische Soldaten begraben, die bei dem Angriff auf Dieppe im August 1942 ums Leben gekommen sind. Bei der Operation mit dem Decknamen Jubilee (engl. Dieppe Raid) landeten damals gut 6.100 Kanadier und Briten an der von Deutschland besetzten französischen Küste und erlitten in nur wenigen Stunden Verluste von fast 62 Prozent. Dieser Friedhof ist insofern einzigartig, da er von den Besatzungsdeutschen angelegt wurde. Die Alliierten mussten nach der katastrophalen Niederlage ihre Toten im feindlichen Gebiet zurücklassen. So findest du die Grabsteine hier Rücken an Rücken in langen Doppelreihen, typisch für die deutsche Bestattungsart, aber auf Commonwealth-Friedhöfen absolut unüblich. Als Dieppe 1944 zurückerobert wurde, haben die Alliierten jedoch beschlossen, die Gräber nicht zu verändern.
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Wie viel Zeit einplanen?
1/2 Stunde - kostenlos
- ruhig & abgelegen
Diese Regionen habe ich in FRANKREICH bereits bereist:
Ich bin Iris, Gründerin von Travel to Find. Hier dreht sich alles um das Unterwegs-Sein. Um Reisen voller unvergesslicher Momente, die man nicht suchen muss, sondern einfach findet. Und um das Leben selbst, das uns zustößt, während wir uns etwas völlig anderes vorgenommen haben.
Alabasterküste
25. April 2022
Die Côte d’Albâtre ist jener 130 Kilometer lange Küstenabschnitt am Ärmelkanal, der zwischen Le Tréport im Nordosten und Le Havre an der Mündung der Seine im Südwesten liegt. Geprägt wird die Landschaft von den bis zu hundert Meter hohen, alabasterfarbenen Kreidefelsen die über Äonen von Wind und Wellen geformt wurden. Nur gelegentlich werden diese Steilklippen von den Valleuse unterbrochen. Diese kleinen Taleinschnitte, die bis ans Meer reichen, entstanden in der letzten Eiszeit durch tiefe Wasserläufe und bilden heute natürliche Zugänge zum Meer.
Wenn du diese Region erwandern möchtest, kommst du am großartigen GR21, dem Klippenweg voll auf deine Kosten. Er wurde 2020 zum beliebtesten Fernwanderweg der Franzosen gewählt und das zurecht. Meist am Plateau oberhalb der Klippen folgt dieser gut markierte Küstenwanderweg auf zirka 180 Kilometern der gesamten Alabasterküste.
Kap Fagnet
Dieser Aussichtspunkt mit Kapelle und einer Radarstation liegt auf 110 Meter und stellt den höchsten Punkt an der Côte d’Albâtre dar. Er überragt das Fischerstädtchen Fécamp im Norden und bietet einen tollen Panoramablick über die Küste. Du solltest dir unbedingt ein wenig Zeit einplanen und auch die nähere Umgebung erkunden. In den Zeiten des 2. Weltkrieges wurde hier an einer Radaranlage des Typs Mammut gebaut, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben sollte. Diese konnte jedoch aufgrund der Invasion der Alliierten nie fertiggestellt werden. Die Überrester der Abwehranlage und die drei großen Betonsockeln des Mammutbunkers sind heute noch gut erhalten und können jederzeit kostenlos besichtigt werden. Und die Aussicht ist hier einfach traumhaft.
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Wie viel Zeit einplanen?
1 Stunden - kostenlos
- Aussicht genießen
Étretat
Der Ort ist wohl der berühmteste Fotospot entlang der Alabasterküste. Die spektakuläre Lage zwischen zwei Klippen lockte in früheren Zeiten selbst Maler wie Monet an. Hier bilden die bizarren Felsformationen drei Tore, die alle von der Erosionsanfälligkeit und Zerbrechlichkeit dieser Kreidefelsen zeugen. Das bekannteste davon ist das Porte d’Aval mit seiner freistehenden Felsnadel. Der Unterschied zwischen den Gezeiten ist hier besonders deutlich. Bei Ebbe liegt der Felsentunnel frei, der die Port d’Aval mit dem nächsten Strandabschnitt verbindet. In dieser Zeit kannst du besonders gut der Küste entlangwandern. Behalte dir aber im Hinterkopf, dass der Tidenhub i dieser Region sehr rasant vonstatten geht.
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Wie viel Zeit einplanen?
2 - 3 Stunden - 5 € für den Parkplatz
- stark frequentiert
Pont de Normandie - Normandiebrücke
25. April 2022
Es ist nicht nur eine Fahrt über eine Brücke, sondern ein wahres Erlebnis wenn du Europas längste Schrägseilbrücke überquerst. Gut 850 Meter spannt sich die gewaltige Konstruktion in hohem Bogen über die Seine Mündung. Die Auffahrtsrampe mit einer Steigung von 6 Prozent lässt dich sicherlich nicht unbeeindruckt. Falls doch, denn wird dich zumindest die Aussicht auf den Fluss faszinieren, der in der Ferne ins Meer übergeht und die beiden Küstenstädte Le Havre im Norden und Honfleur im Süden trennt.
Die Brücke selbst ist mautpflichtig und die Gebühren richten sich nach der Größe deines Fahrzeuges. Wenn du kein Geld ausgeben möchtest, musst du einen Umweg von etwa 30 Minuten in Kauf nehmen und die Seine über die nächste flussaufwärts liegende Brücke Pont de Tancarville überqueren. Auf das Erlebnis der Brückenüberquerung musst du dennoch nicht komplett verzichten. Es gibt nämlich auf jeder Seite einen Fuß- und Radweg neben der vierspurigen Fahrbahn, der kostenlos benutzt werden kann. Dieser sehr schmale und alles andere als komfortable Weg ist jedoch sicherlich nicht jedermanns Sache.
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Wie viel Zeit einplanen?
10 min für die Überfahrt
1 Stunde für eine Besichtigung -
Mautgebühr - einfache Fahrt
5,50 € Kfz bis 2 m Höhe
6,50 € für Kfz bis 3 m Höhe
(Stand 2022) - Rad- & Fußweg jederzeit kostenlos benutzbar
Egal wie, lass diese Brücke auf deiner Reise keinesfalls links liegen. Auch aus der Entfernung ist sie der absolute Hingucker und ein tolles Fotomotiv. Sie fügt sich elegant, nahezu schwerelos in die Landschaft ein. Auf typisch französische Art vereint sie raffinierte Architektur mit einer Meisterleistung an Ingenieurskunst, die du gesehen haben musst.
Landungsstrände
26. April 2022
In den frühen Morgenstunden des 6. Juni 1944 begann die Invasion der Alliierten an der französischen Küste des Ärmelkanals und es war der Startpunkt für die Errichtung einer zweiten Front gegen das Dritte Reich im Westen. Dieser Tag, der als D-Day (deutsch „Tag X“, französisch „Jour J“) in die Geschichte eingehen sollte, war der Beginn einer 76 Tage andauernden Schlacht um die Normandie.
Unter dem Codenamen „Operation Overlord“ startete die größte Marineinvasion die die Welt je gesehen hat. 135.000 Soldaten stürmten an diesem Tag an den 80 km langen Stränden zwischen der Orne-Mündung im Osten und Cherbourg im Westen an Land, gedeckt von den unvorstellbaren Mengen von 6.000 Schiffen und 13.000 Flugzeugen. An den erbitterten Kämpfen nahmen Truppen aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Polen, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und weiter Staaten teil.
Die Strände bekamen die Codenamen Sword, Juno, Gold, Omaha und Utah (von Ost nach West). Du solltest dir mindestens einen Tag Zeit nehmen, um diese Region zu erkunden. Wenn du mit eine Fahrzeug unterwegs bist, kannst du ganz einfach auf der D514 der Küste entlangfahren und dir interessante Spot rauspicken. Oder du folgst einer der acht Hauptbesichtigungsrouten zu den einstigen Kampfstätten (in den amerikanischen Sektoren ausgeschildert mit „D-Day-Le Choc“, in den britisch und kanadischen Sektoren mittels „Overlord L’Assaut“). Die kostenlose Broschüre dazu erhältst du an den Touristeninformationen der Region. Eine andere Möglichkeit ist die Teilnahme an einer der vielen angebotenen Minibustouren mit Führung, die du auch vorab schon online buchen kannst. Einen umfassenden Überblick über die Ereignisse rund um den D-Day bieten die Museen Le Mémorial in Caen und das Musée Mémorial in Bayeux. Es gibt noch dutzende weitere, kleine Museen in den umliegenden Dörfern, die sich mit den örtlichen Geschehnissen befassen. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei.
Wenn du dich fragst, wie es sich wohl angefühlt haben muss, an diesem Tag dort an den Stränden anzulanden, wie viel Mut und Überzeugung, aber auch wie viel Angst und Grauen in diesen Stunden zu finden war, dann kann ich dir den Artikel „D-Day: Invasion in der Normandie“ in GEO Epoche empfehlen.
Batterie de Longues-sur-Mer
Dieser militärische Stützpunkt war ein Teil des Atlantikwalls der deutschen Besatzungsmacht und ist heute eine der am besten erhaltenen Anlagen in Frankreich. Sie ist die einzige Küstenbatterie in der gesamten Normandie, in der noch Originalkanonen aus der damaligen Zeit zu sehen sind. Nimm dir also genügen Zeit, um sie ausgiebig besichtigen zu können. Sie war für die Abwehr der Alliierten am D-Day perfekt gelegen. Vom Rand einer sechzig Meter hohen Steilküste etwas zurückgesetzt, befand sie sich unmittelbar gegenüber der alliierten Flotte und genau zwischen den Landungsstränden Omaha Beach und Gold Beach. Da die Geschütze 22 Kilometer weit feuerten, konnten beide Strände gut ins Visier genommen werden. Dennoch war die Anlage bei Sonnenuntergang am 6. Juni 1944 durch den Gegner außer Gefecht gesetzt worden.
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Wie viel Zeit einplanen?
1 - 2 Stunden - kostenlos
- Originalkanonen aus dem 2. Weltkrieg
Die vier Geschützbunker befinden sich heute in unterschiedlichen Zuständen und wurden teilweise zerstört. Vor allem am Bunker 4 sind große Schäden durch eine Explosion zu erkennen. Ein Weg führt weiter direkt an den Rand der Klippe. Dort befinden sich zwei Kleinbunker und der ehemalige Beobachtungs- und Feuerleitbunker. Von hier aus eröffnet sich ein weiter Blick auf die umliegende Küste.
Danach solltest du unbedingt noch dem schmalen Weg Richtung Osten folgen, denn hier bietet sich nach Kurzem ein weitläufiger Ausblick auf die Küste. Wenn du dich, so wie ich fragst, was diese seltsame viereckige Blöcke im Meer zu bedeuten haben, hier kommt die Erklärung: Es sind Überreste des künstlichen Hafens (Mulberry Harbour genannt), den die Alliierten nach der Landung am D-Day vor Arromanches-les-Bains errichtet haben. Damit war der gewaltige Bedarf an Nachschub sichergestellt, ohne dass einer der heftig verteidigten Kanalhäfen eingenommen werden musste. Auf der Klippen stehend kannst du die in England vorgefertigten Senkkästen noch erkennen, die als Wellenbrecher im Halbkreis vor der Küste versenkt wurden. In der Ortschaft Arromanches selbst kannst du bei Ebbe die riesigen Betonblöcke am Strand aus nächster Nähe bestaunen und dir über die gewaltigen Dimensionen Klarheit verschaffen, oder die Ausstellung im Musée du Débarquement besuchen.
Omaha Beach
Die blutigsten Kämpfe am D-Day fanden an diesem sieben Kilometer langen Küstenstreifen statt, der auch in den Anfangsszenen von Steven Spielberg’s berühmten Film „Soldat James Ryan“ (1998) gezeigt wird. Heute sind kaum noch Spuren des gewaltigen Gemetzels von damals erkennbar. Der weitläufige goldfarbene Sandstrand wird gesäumt von sanften Dünen und pittoresken Sommerhäusern. Lediglich die viele Betonbunker der Deutschen, einige Denkmäler und Gedenktafeln, sowie der oberhalb des Strandes gelegene Soldatenfriedhof der Amerikaner erinnern an die grauenhaften Ereignisse der Vergangenheit.
Amerikanischer Soldatenfriedhof
Die langen unzähligen Reihen der weißen Marmorkreuze und Davidsterne erinnern in typisch amerikanischer Weise an die Schrecken des 2. Weltkrieges. In den Hügeln oberhalb des erbittert umkämpften Omaha Beach befinden sich die Gräber von über 9.300 amerikanischen Soldaten, das sind etwa 40 Prozent aller in der Normandie gefallenen Amerikaner. Der Rest wurde auf Wunsch der Familien in die Heimat zurückgeführt.
Im Besucherzentrum kannst du dir eine hervorragende Multimediapräsentation zur Landung der Alliierten ansehen und täglich findet eine kostenlose englischsprachige Führung statt, in der auch von persönlichen Einzelschicksalen berichtet wird. Oder du gehst alleine durch die Sektoren und lässt den Ort mit Ausblick auf den Omaha Beach einfach auf dich wirken.
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Wie viel Zeit einplanen?
je 1 Stunden für Soldatenfriedhof & Omaha Beach - kostenlos
- Vom Parkplatz am Friedhof erreicht man in nur 10 min den Omaha Beach.
Pointe du Hoc
Ein weiterer historisch bedeutender Abschnitt liegt etwa sieben Kilometer westlich vom Omaha Beach. Auf diesem strategisch wichtigen Felsvorsprung befanden sich mehrere Artilleriegeschütze der Deutschen, welche die Landung der Alliierten am Omaha und Utah Beach gefährdet hätten. So erklommen am Morgen des 6. Juni 1944 amerikanischen Rangern mit Leitern und Seilen die 30 Meter hohe Klippe, um die Stellung unschädlich zu machen. Das Landschaftsbild ist noch heute von den heftigen Gefechten und Gegenangriffen dieser Tage gezeichnet. Wenn du durch die Gedenkstätte wanderst kannst du noch viele der großen Bombenkrater erkennen und mehrere Betonbunker und Geschützstände besichtigen, die von Einschusslöchern vernarbt und von Flammenwerfern geschwärzt sind. Am vordersten Beobachtungsbunker wurde das Ranger Monument errichtet. Ein dolchförmiger Gedenkstein, der an die damaligen Ereignisse und die Gefallenen erinnern soll.
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Wie viel Zeit einplanen?
1 Stunden - kostenlos
- Öffnungszeiten des Besucherzentrums: 9 - 17 Uhr
Blogbeitrag
All unsere Erlebnisse in der Normandie und wie sehr man in dieser Region von der Vergangenheit eingeholt wird, hab ich hier in diesem Reisebericht für dich zusammengefasst.
Mont-Saint-Michel
27. April 2022
Die kleine Felsinsel, auf deren Spitze die gleichnamige Abtei thront, ist wohl eine der berühmtesten Ansichten Frankreichs. Mit nicht mal 900 Metern im Umfang ragt sie steil und spektakulär inmitten der Meeresbucht an der Grenze von Normandie und Bretagne auf. Meist von ausgedehnten, glänzend nassen Sandflächen umgeben, ist die Silhouette der schlanken Türme, massiven Festungsmauern und felsigen Abhängen bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Nur alle paar Monate, wenn der Gezeitenfaktor über 110 liegt, wird die Insel vollständig vom Meer umschlossen, ein ganz besonderer Zeitpunkt, der noch mehr Menschen anlockt als gewöhnlich. Hier findest du die aktuellen Termine.
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Wie viel Zeit einplanen?
1 Tag -
Zugang ist kostenlos
11 € Eintritt in die Abtei
(Stand 2022) -
Öffnungszeiten der Abtei:
9:30 - 18 Uhr
Hilfreich kann es sein, sich die Gezeitentabellen vor Ort oder online anzusehen. Willst du weiter hinaus ins Watt oder gar zu der drei Kilometer entfernten Insel Tombelaine such dir einen erfahrene Veranstalter, der geführte Wanderungen in der oder durch die Bucht anbietet. Eine gute Auswahl an Anbietern findest du hier.
Der einzige Zugang vom Festland zum Mont-Saint-Michel führt über die 2014 gebauten Stelzenbrücke, die für den öffentlichen Verkehr jedoch gesperrt ist. Um zur Insel zu gelangen, benötigst du zunächst also einen Parkplatz am Festland. Der nächstgelegene befindet sich in La Caserne. Hier findest du die aktuellen Parkgebühren. Von hier sind es dann rund 2,5 Kilometer bis zum Klosterberg. Die Strecke kannst du entweder mit dem kostenlosen Shuttelbus zurücklegen, der dich in 10 – 15 Minuten direkt vor die Stadtmauer bringt oder einen Fußweg von 30 – 40 Minuten in Kauf nehmen. Auch mit dem Fahrrad kannst du zum Mont-Saint-Michel gelangen, beachte jedoch, dass die Zufahrtsbrücke selbst mit dem Drahtesel nicht zu jeder Zeit befahren werden darf. Im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. September nur vor 10 Uhr und nach 18 Uhr. Auch müssen die Fahrräder auf gekennzeichneten Parkflächen abgestellt werden. Wenn dir eine originellere Anfahrt vorschwebt, dann gibt es auch die Möglichkeit eine Pferdekutsche „La maringote“ zu mieten.
Früher war das Eiland durch einen Straßendamm mit dem Festland verbunden. Dadurch lagerten sich aber enorme Mengen Sand und Schlick in der Bucht ab und Mont-Saint-Michel drohte zu einer permanenten Halbinsel zu werden. Um dies zu verhindern, errichtete man einen Gezeitendamm mit acht Schleusentoren an der Mündung des Flusses Couesnon, der bei Flut Meerwasser in den Fluss fließen lässt und dieses bei Ebbe mit gehörigem Druck wieder freigibt. So trägt es dazu bei, dass Sand und Sedimente wieder aus der Bucht ausgeschwemmt werden. Außerdem wurde der gesamte Straßendamm abgetragen und durch die heutige Stelzenbrücke ersetzt. Ich empfehle dir, zu Fuß über diesen gewaltigen Stahlsteg zu spazieren. Dabei hat du die ganze Zeit die Felsinsel im Blick und du kannst dir so viel Zeit nehmen, wie du brauchst, um den tollen Anblick in dich aufzusaugen und das eine oder andere Foto zu schießen.
Die Hauptattraktion der Insel ist unbestritten die Benediktinerabtei, die der Legende nach 708 entstand. Der Erzengel Michael erschien damals dem Bischof Aubert von Avranches und beauftragte ihn mit dem Bau einer Kapelle am Inselgipfel. Die vergoldete Statue des Heiligen krönt heute die Kirchturmspitze. Seit dem Jahre 1979 zählt Mont-Saint-Michel samt der umliegenden Bucht zum Weltkulturerbe der UNESCO. Du kannst die Abtei gegen Eintritt zum Großteil eigenständig besichtigen. Dennoch lohnt es sich an der Führung teilzunehmen, die im Eintrittspreis enthalten ist. Oder du lässt dich von einem Audioguide (3 €, Stand 2022) in einer Stunde durch das Areal führen.
Die Insel selbst besteht aber nicht nur aus dem gewaltigen Komplex aus Kirche und Kloster, in dem auch heute noch die Benediktinermönche Gottesdienste abhalten. Eine kleine Siedlung mit 29 Einwohnern drängt sich südseitig ebenfalls dicht an den Fels. Die Häuser entlang der einzigen Hauptstraße stammen teilweise aus dem 15. Jahrhundert und beherbergen Restaurants, Hotels und Unmengen an Souvenirläden. Von der Grand Rue aus schlängeln sich Treppen und unzählige Gassen den Hügel hinauf. Hier gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken. Gegenüber dem Restaurant La Croix Blanche kannst du in die lediglich 50 Zentimeter breite Gasse Venelle Du Guet einbiegen. Das ist wirklich nichts für Klaustrophobiker. Aber auch die winzige Gemeindekirche und den ebenso kleinen Friedhof kannst du besichtigen. Um dich in dem Gewirr an kleinen Gassen besser zurechtzufinden, hol dir am Besten gleich zu Beginn ein kostenlose Karte des Berges bei der Touristeninformation in der Grand Rue nicht weit vom Haupteingang entfernt.
- Die Insel diente früher auch als militärische Festung und so ist die Stadtmauer mit zahlreichen Zinnen und Türmen bestückt. Ein Rundgang auf den Festungswällen ist ein tolles Erlebnis bei dem sich immer wieder genial Ausblicke auf die umliegende Bucht eröffnen. Und die schönste Aussicht bietet sich vom Nordturm (Tour du Nord) aus.
- Hinter dem Gabriel Turm führt eine Rampe ans Meer hinunter, von wo aus du nicht nur einen Blick auf die Weiten des Meeres, sondern auch auf die Chapelle St-Aubert werfen kannst. Bei Ebbe kannst du diese kleine Kapelle, die auf einem Felsvorsprung erbaut wurde, auch trocken Fußes erreichen. Zur richtigen Tageszeit und mit etwas Geduld eignen sich die Felsen hier auch sehr gut, um die einsetzende Flut mit dem Phänomen der „ersten Welle“ (frz. Le Mascaret) mitzuverfolgen. Dazu musst du zwei Stunden vor dem Höchststand der Flut vor Ort sein.
- Mit Proviant aus dem Supermarkt, sparst du dir das doch sehr überteuerte Essen vor Ort. Und auf den Mauern und in den kleinen Gärten findet sich sicherlich ein nettes Plätzchen, an dem du es dir mit deinem Snack gemütlich machen kannst.
Blogbeitrag
In diesem Reisebericht nehme ich dich mit zu der berühmten Klosterinsel Mont-Saint-Michel. Zurückversetzt in eine längst vergangene Zeit in den engen Gassen unterhalb der majestätischen Abtei. Und überwältigt von dem Gezeitenwechsel in der Bucht vor der Stadtmauer.
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ROADTRIP FRANKEICH
Reise Guide
Drei Wochen quer durchs Land mit Campervan MoMo. Hier findest du einen Überblick über unsere gesamte Reiseroute und alle Zwischenstopps
Eine Zusammenfassung aller kleinen und großen Sehenswürdigkeiten, die wir während der drei Wochen in den einzelnen Regionen entdeckt haben.
Unsere persönlichen Erlebnisse und Eindrücke während des Roadtrips durch Frankreich. Alles hier für dich zum Nachlesen.
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